Trauriges:

Man hat mir meinen Hund genommen
 

Man hat mir meinen Hund genommen!
In der Nacht sind sie gekommen -
sagten, dass er bissig sei
und sie von der Polizei.

Er tat niemand was zuleide,
schlief sogar in meinem Bett,
war der Letzte meiner Freunde
und zu Allen ganz ganz nett.

Im Sommer hat es angefangen.
Die anderen Kinder sind gegangen,
durften nicht mehr zu mir gehen,
mich zum Spielen nicht mehr sehen.

Frag ich die Großen dann: "Warum?"
Sind sie vor Traurigkeit ganz stumm.
Mein Hund hat die falsche Rasse,
ist jetzt in der Kampfhundklasse.

Ach mein Kummer ist so riesig
und der Schmerz, der ist so groß!
Und ich frag mich immer wieder: "
Was ist bloß in Deutschland los?"

Ihre Augen sind wie Seen
und sie sind von Tränen blind.
Ach, sie können's nicht verstehen -
nicht nur, weil sie Kinder sind!

Ihre Augen sind wie Seen
und sie sind von Tränen blind!
Und ich frag mich immer wieder:
"Wo führt DAS nur hin, mein Kind?"

Die Rückkehr zur Regenbogenbrücke

Ein kleiner Hund kam an der Regenbogen-Brücke an und ein Rudel von Hunden kam sofort zu ihm hingelaufen, um ihn zu begrüssen.
Er war darauf gefasst, dass er nun angegriffen würde, aber das war die erste Meute, die nur mit dem Schwanz wedelten.
Anstatt ihn zu beissen, küssten sie ihn einfach.
Es war wunderschön da und jeder war ganz lieb zu ihm. Keiner von ihnen wurde in einer *Welpen-Fabrik* geboren, so wie er damals, und dann als Kampfhund benutzt, um dann in der Gosse zu sterben, weil er eine hässliche Promenadenmischung war.
Sie erklärten, dass sie auf ihre Herrchen warten würden, die sie so geliebt hatten.

Was IST Liebe?, fragte der kleine Hund und Gott lies ihn auf die Erde zurückkehren um das herauszufinden.

Warm und dunkel, er wartete zusammengekauert mit den anderen darauf, geboren zu werden.
Ängstlich wartete er bis zu letzt, als er dann an den Hinterfüssen herausgezogen wurde.
Unbehaarte Hände hielten ihn vorsichtig und trockneten ihn ab.
Sie zeigten ihm, wo es einen warmen Schluck mit warmer Milch gab. Er hatte nicht die Kraft dazu, sich lange an der Zitze festzuhalten.
Seine Brüder und Schwestern waren weitaus kräftiger als er selbst und stiessen ihn zur Seite. Die Menschenhand drückte die anderen Welpen ein wenig zur Seite und hielten seinen Körper, so konnte er trinken.

Aaaahhh .. so ist es besser! dachte er und trank, bis er erschöpft war und zusammengekuschelt bei seiner Mutter eingeschlafen ist.
Ich erinnere mich genau daran sagte er erfreut. Zu dumm, dass ich erwachsen werden musste und hinaus in die Kälte und Nässe musste um dort zu kämpfen und als Verliererhund sterben musste. Ich erinnere mich, was es heisst ein Hund zu sein. dachte er traurig.
Diese Nacht kroch er auf seine Mutter und versuchte zu trinken, aber er fiel immer wieder zur Seite weg.
Wenn die anderen vollgetrunken waren, dann wurde ihnen der Bauch geleckt und er konnte nur noch die Restmilch trinken, die die anderen übrig gelassen hatten.
Aber die Menschenhand war nicht da, die ihm geholfen hatte, dass er auch noch was abbekommen hatte, die Zitzen waren immer schon leer, als er an der Reihe war. Es war sogar schon schwer genug, dass er aufstehen konnte. Er war noch so klein und schmächtig.
Er fiel auf den Rücken und konnte sich nicht mehr aufrichten. So begann er zu schreien.
Sofort kam ein Mensch herbeigeeilt und sofort war die Menschenhand wieder da und dann gaben sie ihm einen Gumminippel in den Mund.
Es hat nicht so gut geschmeckt, wie die der Mutter, aber es war warm und vertrieb die Schmerzen in seinem kleinen Magen. Er hatte Probleme mit dem Atmen, weil seine Lungen nicht voll entwickelt waren. Er hatte einfach zu lange gebraucht um den anderen in die Gebärmutter zu folgen als er die letzte Chance von der Regenbogenbrücke genommen hatte.

Er konnte den Herzschlag des Menschen spüren, der ihn zugedeckt mit einem warmen, weichen Tuch auf den Bauch genommen hatte.
Das hielt seinen knochigen Körper schön warm und die wiederkehrenden sanften Streicheleinheiten haben ihn sehr beruhigt.
Er dachte wieder an seinen neuen Freund, der so lieb an der Regenbogenbrücke zu ihm war und Gott fragte, ob er wohl nochmals zurück dürfte.
Gott sagte : Ja, aber nicht jetzt. Du wolltest erleben, was Liebe ist. So wurde er für einige Stunden ( es kam ihm vor wie Tage aber er wusste ja nicht was Zeit ist und es war ja auch dunkel), gaben ihm die Menschen seine Milcheinheiten und gaben ihm die Wärme und Liebe seiner Mutter wieder.

Er wurde grösser und agiler und der Mensch nahm ihn immer öfters aus dem Nest um bei ihm zu schlafen so lange er liebkost und geküsst wurde und er den Herzschlag hören konnte der fest und lieb klang.

Dann kam Gott und fragte ihn: Bist du bereit zu uns auf die Regenbogenbrücke zurück zu kommen?
Ja antwortete er,
mit einer kleinen Wehmut, weil der Mensch ihn nicht gehen lassen wollte und zu weinen begann.
Er liess die Luft aus seinen Lungen und ging zurück über die Regenbogenbrücke.
Dort schaute er auf den Menschen, der immer noch weinte und seinen Körper in Händen hielt, den er sich für diesen Ausflug geborgt hatte.

Danke Gott, sagte er. Liebe ist WUNDERBAR und nun werde ich auch an der Regenbogenbrücke auf den Menschen warten, um ihr beim eintreffen zu sagen, dass ich sie auch geliebt habe.

(von Joy LaCaille, E-Mail: lakai@iag.net)

 

Wann wird man je verstehen

Sag mir, wo die Staffis sind,
Wo sind Sie geblieben?
Sag mir, wo die Bullys sind,
Was ist geschehen?
Sag mir, wo die Terrier sind,

Wann wird man je verstehen, wann wird man je verstehen?

Sag, wo die Molosser sind,
Wo sind Sie geblieben?
Sag mir, wo die Doggen sind,
Was ist geschehen?
Hunde, die nicht schuldig sind,
Ämter holen Sie geschwind!

Wann wird man je verstehen, wann wird man je verstehen?

Sag, wo Deutschlands Hunde sind,
Wo sind sie geblieben?
Überall weint jetzt ein Kind,
was ist geschehen?
Sag, wo Deutschlands Hunde sind,
Über Leichen weht der Wind,

Wann wird man je verstehen, wann wird man je verstehen?

Sag, wo unsere Tiere sind,
Wo sind Sie geblieben?
Sag mir, wo die Menschen sind,
was ist geschehen?
gingen fort, weil Irrsinn tobt,
dahin, wo's gibt keine Not,

wann wird man je verstehen, wann wird man je verstehen?

Sag, wo die Minister sind,
Höhnen, während Zeit verrinnt,
sag mir, wer in Deutschland spinnt,
was ist geschehen
Protest verhallte leer im Wind
Sag, wo die Minister sind,

wann werden die's verstehen, wann werden die's verstehen,

Sag mir, wann die Wahlen sind,
wie es steht geschrieben,
sag mir, wo die Wähler sind,
was wird geschehen?
wählten Freunde, ganz geschwind,
Minister, die verweht der Wind,

Das müssen die verstehen, das müssen die verstehen,

Sag, wo unsere Hunde sind,
wo sind sie geblieben?
Niemals wieder, ruft ein Kind,
wird das geschehen
eine neue Zeit beginnt,
Minister sehen, wer wir sind,

Wir werden wählen gehen, das wird man gut verstehen.

 © Musik : Pete Seeger / Sanga Music Inc.
© Text: Werner M. Klinger, FDP/ Gerd Haucke)

 

Rettung an Sylvester

Gestern Abend ging ich noch mal raus, kurz nach Mitternacht, um nachzusehen, ob auch alle Heizlampen in den Ziegen-, Hühner- und Putenhäusern arbeiten. Die Temperatur drohte auf Null oder sogar noch darunter abzufallen. Alle Hunde waren längst schlafen gegangen und die Nacht war still. Beim Betreten der Veranda begrüßte mich die Sicht auf einen kristallklaren Himmel mit Scharen von Sternen. Meine Taschenlampe anknipsend machte ich mich auf den Weg zum Schuppen (wir weigern uns, uns eine dieser verdammten "Rund-um-die-Uhr" Monsterdinger anzuschaffen, die die Sterne vom Scheinen abhalten). Am frühen Abend hatte ich ein bisschen Stroh gebracht, um den Tieren auf der Farm ein frisches Bett zu machen; dabei war mir draußen vor dem Gatter ein Bündel heruntergefallen, dass ich nicht mehr aufgehoben hatte. Während ich den Weg herunterlief, sah ich im Schnee ein paar blutige Pfotenabdrücke, die aus dem Wald herauskamen und in dem Strohbündel am Gatter endeten. Zusammengerollt auf den Strohhaufen lag ein Hund. Mittelgroß. Schwer auszumachen in der Dunkelheit, welche Art Hund; könnte alles mögliche gewesen sein. Aber ganz sicher ein Hund dunkler Farbe. Ich legte meine Hand auf den Rücken und fühlte kalte Rippen. Ich zog meine Handschuhe aus und tastete hinter den Vorderlauf. Ein Herzschlag. Dann hörte ich einen schwachen Schlag. Das Ende der Rute ging auf und ab, hinterlies kleine Abdrücke im Schnee, aber der Kopf bewegte sich nicht. Ich blickte in die tiefbraunen Augen, die zu sagen schienen "Bitte jage mich nicht weg., ich kann keinen Schritt mehr laufen". Die Läufe waren gebrochen und bluteten. Ich sah, kontrollierte, ob die Heizlampen funktionierten und nahm den durchfrorenen Hund vorsichtig an mich. Kein Widerstand, nur das Klopfen der Rute. Nicht viel Gewicht für die Größe des Bündels. Ich machte mich auf den Weg zur Vordertür. Drinnen angekommen legte ich den Hund in der Tür ab. Keine Bewegung. Während ich kontrollierte, ob alles noch schlief, machte ich mich auf die Suche nach einer Decke. Ich war mir ziemlich sicher, dass wir die letzte Hundedecke bei unserer Rettungsaktion von neulich verwendet hatten. Im Schrank nichts, im Trockner nichts, auf der Couch nichts. Ich ging ins Schlafzimmer und zog vorsichtig die vom Bett herunter. Auch wenn sie schon alt war und an den Rändern auszufransen begann, es war die letzte Verfügbare. Ich faltete sie und legte sie auf die Heizklappe, ganz nah beim Ofen. Dann nahm ich den Hund und legte ihn oben drauf. Nach Mitternacht an Sylvester, in einer sehr ländlichen Gegend von Südwest-Missouri - keine Chance heute Abend noch einen Tierarzt aufzutreiben. Wir würden es morgen versuchen müssen. Ich ging in die Küche, nahm eine Dose Hühnerbrühe aus der Gefriertruhe und warf sie in die Mikrowelle. Ich ging zurück ins Wohnzimmer und setzte die Schale nah an die Decke, in Reichweite der kalten Schnauze. Noch ein paar Schwanzklopfer war die einzige Bewegung. Ich langte hinunter und legte meine Hand unter das Kinn, vorsichtig den Kopf anhebend. Jetzt hier drin, konnte ich sehen, dass der Hund schwarz war, zumindest an den Stellen, die noch nicht grau geworden waren. Fast das ganze Gesicht zeigte die weißen Anzeichen vergangener Zeit und die Pupillen, umrandet von diesen dunkelbraunen Augen, waren blau. Die Ohren gehörten einem Labrador und auch der Schwanz, der jedes Mal klopfte, wenn ich nähern kam. Der Körper war dünn und knochig. Keine Vorderzähne mehr. Die Reißzähne waren abgewetzt oder bis auf kleine Stummel abgebrochen und ganz hinten konnte ich drei Zähne sehen. Ich wollte nicht nachsehen, ob der alte Hund ein Rüde oder eine Hündin war. War ja eigentlich ohnehin egal. Ich sagte dem alten Hund, dass ich ins Bett gehen würde und tätschelte seinen Kopf, was er wieder mit einem Schwanzklopfen erwiderte. Auf dem Weg ins Schlafzimmer fragte ich mich, wie um alles in der Welt der Hund zu unserer Farm gekommen war. Er kam durch die Wälder, die groß und unbewohnt waren. Ich fragte mich auch warum ausgerechnet hier. Die Antwort war einfach. Die Hand Gottes hatte den alten Hund zum richtigen Ort gebracht. Es ist jetzt morgens und ich bin seit ein paar Stunden auf. Die Schale mit der Brühe war leer und die Decke war so, wie ich sie verlassen hatte. Keine blutigen Pfotenabdrücke auf dem Teppich, nur auf der alten Decke. Kurz nachdem ich zu Bett gegangen war, hatte der alte Hund die Hühnerbrühe aufgeschlabbert und die Schale saubergeleckt. Die Decke war leicht aufgeworfen und der alte Hund hatte sich zu einem fest Ball zusammengerollt, die Nase unter den Schwanz gesteckt. Als ich mich bückte, um guten Morgen zu sagen, antwortete kein Schwanzklopfen mehr. Ich wusste, dass der alter Hund in der Nacht über die Regenbogenbrücke gegangen war. Kniend vor dem alten Hund, dankte ich Gott für die alte Decke die übriggeblieben war und für die Hände, die den Hund zur Regenbogen-Farm geleitet hatten. In dem Moment fiel mir das Gedicht ein, dass Walt für uns geschrieben hatte:

"Hör die Freundlichkeit, sanfte Worte,
verloren oft hinter Tränen
Leg deine Hand auf meine Schulter
lass sie meine Ängste nehmen."

( Walt Zientek)

 (von Pam Moore, übersetzt von Gabi Woiwode)

 

Amrei

Amrei kam im Sommer 1980 zur Welt. Sie lebte mit ihren vier Geschwistern und ihrer Mutter bei einer netten Familie irgendwo in Deutschland.
Oft hatten sie Besuch. Es kamen immer andere Leute, spielten und schmusten mit Amrei und den anderen Welpen.

Als sie acht Wochen alt war, kam eine nette Familie, die sie schon öfters gesehen hatte. Aber irgendwas war heute anders. Die Zweibeiner setzten sie nicht wieder zurück zu ihrer Mutter und den Geschwistern, sondern nahmen sie mit in so eine komische Blechkiste mit runden Dingern drunter.

Amrei hatte ein wenig Angst. Was passierte hier mit ihr? Sie drückte sich ganz fest an den netten Zweibeiner, der sie auf dem Schoss hatte. Sein Hand streichelte sie ganz zärtlich, und er sprach mir ruhiger Stimme zu ihr. Amrei machte die Augen zu und schlief.

Als sie wach wurde, saß sie nicht mehr in der Blechkiste sondern wieder in einem Haus. Es sah hier anders aus, als sonst. Sie fürchtet sich ein bischen, weinte leise vor sich hin. Der nette Zweibeiner schmuste wieder mit ihr, und nahm ihr so die Sehnsucht nach ihrer Mami und den Geschwistern...

Es dauerte nur ein paar Tage und Amrei fühlte sich wohl in ihrem neuem Heim. Nicht das sie ihre Familie vergessen hatte, nein, sie dachte oft an sie, aber sie konnte dies nun tun, ohne traurig zu sein.

Amrei wurde älter. Sie unternahm viel mit ihrem Zweibeiner, zu dem sich auch noch andere Zweibeiner gesellten. Ein großer und zwei kleine. Die Zweibeiner nannten sie auch Kinder.

Sie fühlte sich wohl, denn ihre Zweibeiner hatte immer viel Zeit für sie.
Wenn sie wegfuhren war Amrei immer dabei.
Sie gingen zusammen spazieren, und Amrei tobte über die Felder.
Wenn sie mit den Kindern spielte und sie dabei ausversehen umwarf schimpfte niemand mir ihr.
Wünschte sie Streicheleinheiten, dann bekam sie diese auch.

Es gingen viele Sommer ins Land, Amrei war mittlerweile alt, konnte kaum noch sehen, und ihr Herz wollte auch nicht mehr so richtig.
Es ging ihr nicht mehr gut.
Sie schmuste an einem Abend ganz besonders viel mit ihren Zweibeinern, dann legte sich auf ihre Decke und schief ein...

Amrei hatte ein erfülltes Leben, und wenn sich noch eimal als Hund auf die Welt kommen würde, dann wünschte sie, das sie wieder bei "ihren" Zweibeiner leben durfte.

Amrei war froh, dass sie 1980 geboren wurde, denn sie war ein American Staffordshire Terrier...

Evelin Utecht

Abschied

Viele Jahre hast du mein Leben bereichert,
Jahre, in denen ich dich von Tag zu Tag mehr liebte.
Die Liebe wuchs, wie ein frisch gepflanzter Baum,
der von Tag zu Tag mächtiger wurde.
Du gabst mir so viel,
du tröstetest mich, wenn es mir nicht gutging,
du fordertest mich zum Spiel auf,
und wir hatten jeden Menge Spass miteinander.

Du warst mir immer ein treuer Freund,
und ich bin froh, dass ich deine Liebe spüren durfte.
Das Schiksal trennte uns viel zu früh voneinander,
und ich werde dich nie vergessen.
In meinem Herzen wirst du immer bei mir wohnen,
denn die Liebe geht über den Tod.
Ich hab dich lieb, mein Freund...

Evelin Utecht